Sie sind Opfer einer Straftat und möchten aktiv am Strafverfahren teilnehmen? Dann ist die Nebenklage ein starkes juristisches Instrument, um Ihre Rechte zu sichern. Als Nebenkläger:in können Sie Einblick in die Akte nehmen, Fragen im Prozess stellen und sich sogar durch einen eigenen Anwalt vertreten lassen. In diesem Artikel erfahren Sie, wann eine Nebenklage möglich ist, wie sie eingereicht wird, und welche konkreten Vorteile sie Ihnen bringt.
👤 Was ist die Nebenklage?
Die Nebenklage ist ein besonderes Beteiligungsrecht für Opfer schwerer Straftaten. Sie erlaubt es Geschädigten, selbst aktiv am Strafverfahren teilzunehmen – zusätzlich zur Rolle der Staatsanwaltschaft.
Rechtsgrundlage: §§ 395 ff. Strafprozessordnung (StPO)
Mit einer Nebenklage können Sie:
am gesamten Verfahren teilnehmen,
Beweisanträge stellen,
Fragen an Zeugen oder den Angeklagten richten,
eigene Rechtsmittel einlegen (z. B. Berufung, Revision),
sich durch einen Opferanwalt vertreten lassen.
✅ Wer kann Nebenkläger:in werden?
Die Nebenklage ist in bestimmten Deliktsgruppen zulässig – insbesondere bei:
Körperverletzung (§§ 223–227 StGB)
Sexualstraftaten (§§ 174 ff. StGB, z. B. Vergewaltigung, sexueller Missbrauch)
Stalking und Nachstellung (§ 238 StGB)
Häuslicher Gewalt (§§ 240, 241, 255 StGB)
Versuchtem Tötungsdelikt (§§ 211 ff. StGB)
Freiheitsberaubung oder Menschenhandel
Auch Angehörige eines durch ein Tötungsdelikt getöteten Opfers können eine Nebenklage einreichen – etwa Eltern, Kinder oder Ehepartner.
📄 Wie stellt man einen Antrag auf Nebenklage?
Der Antrag auf Zulassung als Nebenkläger:in kann schriftlich oder zur Niederschrift beim Gericht erfolgen. Ein Rechtsanwalt kann Sie dabei unterstützen und direkt im Verfahren auftreten. Wichtig ist, dass die Nebenklage spätestens bis zur Hauptverhandlung erklärt wird – danach nur noch in Ausnahmefällen.
🛡️ Warum lohnt sich die Nebenklage?
Die Nebenklage bietet Opferpersonen mehrere Vorteile:
Akteneinsicht – Sie erhalten vollständigen Einblick in das Verfahren.
Prozessbegleitung – Durch einen erfahrenen Opferanwalt fühlen Sie sich sicherer.
Stärkere Position im Gerichtssaal – Sie sind keine passive Beobachterin, sondern aktive Prozesspartei.
Emotionale Entlastung – Ein Anwalt übernimmt die Kommunikation mit Gericht und Behörden.
Recht auf Rechtsmittel – Bei Freispruch oder zu mildem Urteil können Sie Rechtsmittel einlegen.
💶 Wer zahlt die Nebenklage?
Gute Nachricht: In vielen Fällen werden die Kosten für Ihren Nebenklagevertreter übernommen:
Opferhilfe nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG)
Rechtsantragsstellen der Gerichte unterstützen beim Antrag
Beratungshilfe oder Prozesskostenhilfe sind möglich
Bei Verurteilung des Täters muss dieser häufig die Kosten tragen
➡️ Tipp: Ich helfe Ihnen gerne bei der Antragstellung auf Kostenübernahme!
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